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Lebendige Mädchenarbeit

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Die Geschichte gleichstellungsorientierter Mädchenarbeit in Ostdeutschland ist eine ganz eigene. Sie nahm ihre Anfänge in den frühen 1990er Jahre und ging von Beginn an andere Wege auch wenn sie von westdeutschen Konzepten der Mädchenarbeit und –politik beeinflusst war. Prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen, ein anfänglicher starker Fokus auf Berufsorientierung und der ständige Kampf mit finanziellen Einschränkungen haben ihre Spuren in der Mädchenarbeit hinterlassen.

Im Land Brandenburg beginnt die Geschichte der Mädchenarbeit um das Jahr 1993, als die ersten Mädchentreffpunkte eröffneten. Im Jahr 2000 zählte die Brandenburger Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchenarbeit gar 68 Angebote zur Mädchenarbeit im Land. Doch durch veränderte Finanzierungsbedingungen, der Übernahme von Angeboten durch die Kommunen bzw. fehlende Weiterfinanzierung, brachen diese Angebote massiv ein. Aktuell gibt es nur noch fünf Mädchentreffpunkte sowie kleinere und zeitlich wechselnde Angebote in anderen Räumen.

Ein voranschreitender Generationenwechsel in den Mädchentreffpunkten und die schwierige Personalsituation aufgrund der Finanzierungsprobleme führen dazu, dass das vielfältige Wissen zur gleichstellungsorientierten Mädchenarbeit, das in diesen Treffpunkten entstanden ist, zusehends verloren geht. Durch eine Förderung des Brandenburger Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie aus Lottomitteln ist es uns nun möglich, bis Ende 2018 noch vorhandene Materialien zu sammeln und zu archivieren, damit diese Geschichte nicht verloren geht und auch in Zukunft von Interessierte und Forschenden nachvollzogen werden kann.

Darüber hinaus entsteht in der Projektlaufzeit ein Film, der die Geschichte der Brandenburger Mädchenarbeit und –politik aufarbeitet. Langjährige Akteurinnen geben einen persönlichen Einblick in ihre Arbeit und die Kämpfe der letzten 25 Jahre. Der Film wird bei der Abschlussveranstaltung des Projektes im Dezember seine Premiere feiern und von Tille Ganz erstellt (http://www.das-filmportrait.de). Sie ist bereits seit vielen Jahren medienpädagogisch und als Filmemacherin in der Mädchen- und Frauenlandschaft des Landes Brandenburg aktiv. Die fachlich und inhaltliche Begleitung übernimmt Tina Kuhne, die langjährig (2008 bis 2017) für die Koordination und Vernetzung der Mädchenarbeit/Mädchenpolitik im Land Brandenburg zuständig war.

Fünf Personen auf der Dachterrasse (v.l.n.r.): FFBIZ-Mitarbeiterin Lisa Schug, Almuth Hartwig-Tiedt, Tina Kuhne von der Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchenarbeit im Land Brandenburg (KuKMA), Tille Ganz, FFBIZ-Projektleiter Roman Klarfeld; Almuth Hartwig-Tiedt hält ein Schild hoch mit der Bezeichnung Lottomittel Zuwendungsbescheid
Foto FFBIZ-Mitarbeiter*innen und Kooperationspartnerinnen